Erich Kästner, Mathias Einert (Spr.), Dieter Kursawe (Spr.), Otto Sander (Spr.), Henning Schlüter (Spr.), Klaus Sonnenschein (Spr.) Der 35. Mai [1 Audio-CD]
Szenische Lesung
Konrad muss einen Aufsatz über die Südsee schreiben. Zum Glück kann er seinen verrückten Onkel Ringelhuth um Hilfe bitten, der für jedes Problem eine Lösung weiß. Und tatsächlich: Der Onkel nimmt seinen Neffen kurzerhand mit auf eine abenteuerliche Reise in die Südsee. Ein sprechendes Zirkuspferd auf Rollschuhen begleitet sie. Alles Quatsch? Nicht am 35. Mai, denn an diesem Tag darf man sich nicht wundern, wenn einem allerhand kuriose Dinge zustoßen.
Diese herrlich verrückte Unsinngeschichte ist einer der beliebtesten Kinderromane von Erich Kästner und wurde sogar als Oper vertont.
Hörprobe (mp3 / 00:30 min.)
Der Autor
Erich Kästner, geboren 1899 in Dresden, satirischer Schriftsteller, Dramatiker, Kabarettist, Feuilletonist und bedeutender Kinderbuchautor.
1928 erschien das erste der beiden Bücher, die ihn auf einen Schlag weltberühmt gemacht haben: der Gedichtband HERZ AUF TAILLE. Ein Jahr später folgte das Kinderbuch EMIL UND DIE DETEKTIVE. Bis 1933 erschienen zahlreiche Bücher, die seinen Erfolg festigten. Jäh unterbrochen wurde seine literarische Tätigkeit nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, die seine Bücher verbrannten und Erich Kästner Publikationsverbot für Deutschland erteilten, das sie 1942 auf das gesamte Ausland ausdehnten. Zweimal wurde Erich Kästner von den neuen Machthabern inhaftiert. Nach dem Ende des Krieges leitete Kästner das Feuilleton der NEUEN ZEITUNG und gründete das Kabarett DIE SCHAUBUDE. Allmählich begann er wieder Bücher zu schreiben, und zwar zunehmend für Kinder. Mehrere literarische Auszeichnungen (u. a. GEORG-BÜCHNER-PREIS, 1957; HANS-CHRISTIAN-ANDERSEN-MEDAILLE, 1960) unterstreichen seine literarische Bedeutung. Am 29. Juli 1974 starb Erich Kästner in München.
Der Sprecher
Klaus Sonnenschein, geboren 1936 in Berlin, absolvierte nach dem Schulabschluss zunächst eine Brau-Lehre. Statt als Bierbrauer zu arbeiten, besuchte er jedoch die Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin, wo er von Hilde Körber und Lucie Höflich ausgebildet wurde. Anschließend erhielt er mehrere Bühnenengagements, u. a. in Bochum und Berlin. Als die Berliner Tribüne 1972 in finanzielle Schwierigkeiten geriet, übernahm Klaus Sonnenschein die Leitung des Theaters. Bis 1997 wirkte er federführend in der Direktion und baute die kleine Bühne zum musikalischen Schauspielhaus um, in dem neben Revuen und Kabarettprogrammen auch Boulevardkomödien und klassische Stücke aufgeführt wurden. Er übernahm auch immer wieder Rollen in Film und Fernsehen. Darüber hinaus arbeitet Klaus Sonnenschein ebenfalls seit 1966 umfangreich in der Synchronisation. In über 600 Produktionen lieh er seine Stimme u. a. Sean Connery, Danny DeVito, Morgan Freeman, John Goodman, Gene Hackman, Bob Hoskins, Christopher Lee u.v.a. Daneben wirkte er auch bei zahlreichen Hörspielen mit.
Der Sprecher
Henning Schlüter, geboren 1927 in Hamburg, studierte zunächst Philosophie, Psychologie und Germanistik und absolvierte nebenbei eine Schauspielausbildung. 1949 wurde er Ensemblemitglied des Deutschen Theaters im Osten Berlins, wo er bis 1952 unter Vertrag blieb. Außerdem spielte er zeitgleich unter Bert Brecht in dessen Berliner Ensemble. 1952 wechselte Schlüter nach Hamburg an die dortigen Kammerspiele. Weitere Theaterstationen folgten in Bochum, Berlin (West) und abermals in Hamburg. Seit 1960 spielte Schlüter zudem regelmäßig Rollen in Film und Fernsehen. Dabei erreichte der Charakterdarsteller mit der imposanten Statur und Stimme auch internationale Bekanntheit. Schlüter spielte in italienischen, französischen, amerikanischen und englischen Produktionen unter international renommierten Regisseuren und neben berühmten Schauspielkollegen wie Elizabeth Taylor, Henry Fonda und Ben Kingsley. Besondere Popularität brachte ihm die Rolle des Hans Millinger, den er zwischen 1977 und 1984 als Vorgesetzten von Siegfried Lowitz als Kommissar Erwin Köster in "Der Alte" verkörperte. Daneben lieh Schlüter seine Stimme zahlreichen Hörspielen und Synchronfassungen. Henning Schlüter starb 2000 in Hamburg.
Der Sprecher
Dieter Kursawe, geboren 1934 in Berlin, begann in der evangelischen Studentengemeinde der TU Berlin damit, Kabarettprogramme zu schreiben. Aus der Studentengruppe entwickelte sich 1958 das Kabarett "Die Sieben Schaben", das mit seinen politischen Programmen auch in anderen Städten gastierte. Kursawe agierte dabei als Autor, Regisseur und Darsteller. 1964 löste sich die Truppe auf und er stieß zusammen mit Joachim Kemmer und Käte Jaenicke zu den vier Jahre zuvor von Dieter Hallervorden und Wilfried Herbst gegründeten Wühlmäusen. 1965 eröffnete er im Theater Tangente in Berlin das Reichskabarett, dem er bis zu dessen Schließung 1971 verbunden blieb. Ab 1967 übernahm Kursawe auch Rollen in Film und Fernsehen. Darüber hinaus war er umfangreich in der Synchronisation tätig, wobei er seine nasale und durch Lispeln verstellte Stimme oft Zeichentrickfiguren wie dem Erpel Daffy Duck oder Averell Dalton (Lucky Luke) lieh. 1996 starb Dieter Kursawe in seiner Heimatstadt Berlin.
Der Sprecher
Mathias Einert, geboren 1954 in Hannover; arbeitete als Schauspieler und Synchronsprecher. Er absolvierte zunächst ein Studium der Meteorologie. Doch schon als Kind war er in der TV-Serie "Jedermannstraße 11" (1962) zu sehen. Später spielte er dann im "Tatort" und in Serien wie "Jauche und Levkojen" und "Nirgendwo ist Poenichen" mit. Zudem erhielt er als Leistungssportler mehrere Auszeichnungen. Mathias Einert starb 2004.
Der Sprecher
Otto Sander, 1941 in Hannover geboren, studierte Theaterwissenschaften in München und nahm Schauspielunterricht an der Otto-Falkenberg-Schule. Große Erfolge feierte er an der Schaubühne Berlin unter Peter Stein. Neben seiner Theaterarbeit wirkte er in zahlreichen Filmproduktionen mit. Seit den 1990er Jahren entstanden zahlreiche Hörbuchaufnahmen. Seine Interpretationen literarischer Texte machen ihn zu einem der beliebtesten Erzähler Deutschlands. Seine warme, kräftige Stimme brachte ihm den Beinamen "The Voice" ein.
Oetinger Verlag, 2006 9,95 Euro
Lesestufe: ab 6 Jahre
1 Audio-CD, ca. 51 Min.
ISBN: 978-3-8373-0147-2